In der Corona-Krise ist Blut besonders wertvoll
178 Blutspender sind am Karsamstag zum DRK-Zentrum an der Wachtelpforte gekommen, davon 27 Personen zum ersten Mal. „Das ist ein supergutes Ergebnis“, freut sich Heidemarie Hummel, die beim Goslarer Kreisverband für die Blutspende-Aktionen verantwortlich zeichnet und sonst um die 120 bis 140 Spender zählt.

Es hätten sogar noch rund 40Menschen mehr sein können, so Hummel, aber um 15 Uhr und nach vier Stunden konzentriertem Einsatz sei das Team „auch durch gewesen“ und habe die restlichen Wartenden nach Hause schicken müssen. Die Temperatur messen am Eingang, Mundschutz für alle, rotweiße Wartelinien auf dem Boden, kein Gegenverkehr zugelassen und das Zur-Ader-Lassen im großen Veranstaltungssaal, in dem sonst nach der Blutspende ein kleiner Imbiss gereicht wird: An diesem Samstag mitten in der Corona-Krise ist vieles anders als gewohnt. „Die Menschen wollen ja helfen und Blut spenden“, sagt Karsten Harmening, zuständiger Gebietsreferent vom Blutspendedienst Springe. Aber weil – Corona geschuldet – andere Regeln gelten und vor allem Abstände einzuhalten sind, kann nicht mehr überall an den gewohnten Orten zur Spende eingeladen werden. Die Folge: Das Aufkommen ist zuletzt um etwa acht bis zehn Prozent zurückgegangen. Und obwohl die Operationen in den Kliniken aktuell reduziert sind, werden Blutpräparate insbesondere in der Krebstherapie und der Notfallversorgung weiterhin gebraucht.
Oft- und Erstpender
Die Goslarer wissen um die Not und helfen gern. Anke Pilz (55) spendet bereits zum 88. Mal und kennt die normalen Abläufe. „Es ist wichtig, auch in dieser Zeit weiterzumachen“, sagt sie und spendet großes Lob für die „sehr gute Organisation“. Lisa Albrand (27) trägt in der Warteschlange das Erstspender-Erkennungszeichen. Sie arbeitet in der Krankenhausverwaltung und hat mitbekommen, dass „Blutkonserven zur Mangelware“ werden könnten – also, auf zur Spende.
In dieser Woche stehen weitere Termine in Vienenburg (Mittwoch, 15.30 Uhr, Vicco-von-Bülow-Oberschule), in Bad Harzburg (Donnerstag, 15 Uhr, Berufsschule an der Wichernstraße) und in Hahndorf (Donnerstag, 16 Uhr, Mehrzweckhalle) an. Goslar selbst ist wieder am 7.Mai an der Reihe – ob im Amsdorfhaus oder wieder an der Wachtelpforte wird nach der Corona-Lage entschieden..
Aber werden die Spenden auch auf das neue Corona-Virus untersucht? An der Präparatesicherheit für Transfusionsempfänger habe sich nichts geändert, versichert das DRK. Für die Übertragbarkeit des Erregers durch Blut und Blutprodukte gebe es keine gesicherten Hinweise. Deshalb sehe die zuständige Bundesbehörde einen Test bislang nicht vor.
Text: Frank Heine / Goslarsche Zeitung