DRK erhält Goslarer Bürgerpreis
Auszeichnung mit 10.000 Euro dotiert

Der Goslarer Ehrenamtspreis geht an das Rote Kreuz. Die Hans-Joachim-Tessner-Stiftung, die die Auszeichnung zum zehnten Mal vergibt, würdigt damit das ehrenamtliche Engagement des DRK in der Corona-Pandemie.
Der Bürgerpreis 2021 für herausragendes ehrenamtliches Engagement geht an den DRK-Kreisverband Goslar. Die Jury würdigte mit der Auszeichnung den Einsatz der Rotkreuzler in der Pandemie durch Unterstützung bei der Nachbarschaftshilfe, die Betreuung von Bedürftigen und die Hilfe für Menschen in Not. Preiswürdig war vor allem aber die Mitarbeit beim Aufbau von Corona-Teststationen und die Mitwirkung in den Impfzentren.
Der Preis, den die Hans-Joachim-Tessner-Stiftung seit zehn Jahren vergibt, ist mit 10.000 Euro dotiert. Geld, das das Rote Kreuz für den Kauf eines neuen Gerätewagens verwenden will: Der 18-Tonner soll in Katastrophensituationen und Großschadensereignissen eingesetzt werden, in denen große Gruppen von Personen betreut werden müssen. Der Lkw hat 300 Feldbetten an Bord, außerdem einen Stromerzeuger, eine Beleuchtungseinheit und eine Frischwasserkomponente.
DRK beantragt Fördergelder für Spezial-Lastwagen
Gleich losgehen und den neuen Spezial-Lastwagen kaufen kann DRK-Geschäftsführer Joachim Probst allerdings noch nicht. Es wird voraussichtlich noch anderthalb Jahre dauern, bis der 18-Tonner in Goslar anrollt, und die Rotkreuzler müssen bis dahin noch viele Anträge schreiben und Fördergelder – vor allem vom Land Niedersachsen und vom eigenen DRK-Landesverband – einwerben. Denn das neue Fahrzeug wird rund 200.000 Euro kosten.
Einstimmiger Jury-Entscheid
Die Jury – Stiftungsgründer Hans-Joachim Tessner, seine Tochter Anke Tessner, Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner, Günter Koschig und Andreas Rietschel – war einstimmig zu der Überzeugung gelangt, dass das DRK den Preis mehr als verdient hat. In einer kleinen Feierstunde übergaben die Juroren die Urkunde und die dazugehörige Trophäe an DRK-Kreisgeschäftsführer Joachim Probst und die beiden Kreisbereitschaftsleiter Susanne Müller und Stefan Meffert. „Wann immer jemandem etwas passiert, ob Not, ob Unfälle, Sie sind da und helfen“, hob Hans-Joachim Tessner hervor. „Gerade durch die Pandemie ist noch deutlicher geworden, wie sehr wir auf freiwillige Helfer angewiesen sind.“
Blutspende, Bergwacht und Bomben-Evakuierung
Wie vielseitig die Arbeit des DRK mit seinen 32 Ortsvereinen und 17 Bereitschaften im Landkreis Goslar ist, beschrieb DRK-Geschäftsführer Probst. Ob Betreuung, Bereitschaft oder Bergwacht, ob Suche nach Vermissten, Blutspende, Bombenevakuierung oder Hochwasser – das DRK habe viele Aufgaben und eine große Bandbreite. Ein wenig Sorge mache ihm zurzeit die Jugendarbeit, erzählte Probst. Denn in der Corona-Zeit sei auch für das Jugendrotkreuz vieles ausgefallen, was zum Zusammenhalt und zur Bindung der jungen Menschen an das Rote Kreuz beitrage. „Wir haben rund 120 Aktive aus dem Jugendrotkreuz wegen der Pandemie verloren“, sagte Probst. Er plane nun aber für den Nachwuchs ein größeres Projekt.
Text und Foto: Goslarsche Zeitung \Petra Hartmann